Freiwasser-Challenge im IJsselmeer, September 2022

Nur Wasser soweit das Auge reicht

von Medmeblik nach Staworen (Holland) in 7 Std. 10 Min.

10. September 2022

Um 7:00 Uhr morgens steht Floriant im Boot, um von Medemblik nach Staworen zu fahren. Es regnet leicht bei 14° Luft- und 17° Wassertemperatur. Und wie immer geht ein leichter Wind in Nord-Holland. Floriant fährt die 22 km nicht zum Spaß. Ausgerüstet mit Neoprenanzug, etwas zu trinken und zu essen fährt er zum Start. Seine Schwimmstrecke sind diesmal eben jene 22 km zurück nach Medemblik. Um 9:00 Uhr startet Floriant seine Challenge.

Die 17° Wassertemperatur sind kalt ... sehr kalt ... ziemlich schnell werden seine Füße kalt. Doch in seinem Begleitboot sind alle zufrieden: er ist schnell unterwegs, die Geschwindigkeit ist gut. Besonders anstrengend sind die ersten 6 km. Das Wasser ist nur 2 m tief, der Untergrund ist sehr wellig und das Wasser reagiert darauf. Florian fühlt sich umhergewirbelt wie in einer Waschmaschine. Alle 40 Minuten macht Floriant eine kurze Pause, etwas trinken und Kohlenhydrate, um die Strecke gut durchzuhalten.

Nach der zweiten Pause wird das Wasser ruhiger, das Wetter wird besser und die Temperatur des Wassers steigt leicht. Von früheren Wettkämpfen weiß Floriant, dass es auch schlechter laufen kann. Womit er allerdings nicht gerechnet hat: seine Uhr fällt aus und so kann er nicht mehr einschätzen, wie lange er geschwommen ist. Das stört ihn zwar sehr, aber sein Ziel behält er trotzdem im Blick. Er kann es sich nicht erlauben nachzulassen, denn er will die 22 km auf jeden Fall schaffen. Nach und nach werden die Pausen länger. Es ist auch sehr viel mehr los unterwegs, mehr Boote kreuzen Floriant's Schwimmstrecke. Nach 15 km beginnt sein rechter Arm zu schmerzen, direkt am Handgelenk. Jetzt zahlt sich seine Stärke und sein Durchhaltevermögen aus. Trotz aller Widrigkeiten kommt der Gedanke, dass es nicht klappen könnte, nicht auf. Nach und nach kommt er dem Ziel näher, Meter um Meter, Kilometer um Kilometer. In den Niederlanden ist diese Strecke sehr bekannt und die Athleten werden gefeiert. Zum Ende hin wird Florian sogar von einem Dreimaster begleitet. Angefeuert vom Klatschen der kompletten Crew auf dem Boot schwimmt er die letzten 500 m bis zum Ziel. Am Ende war er 7 Stunden und 10 Minuten im Wasser !!

Floriant's Botschaft an alle Schwimmer:  "Ich habe mein gesetztes Ziel erreicht. Und wenn ich das schaffe, dann könnt ihr das auch!"

Armin