Ammerseeschwimmen 2017, 15. August, Schondorf

Die Ammersee-Querung durch die Schwimmbrille gesehen

 

Ammersee2017 035Hunderte kleiner, greller Punkte spielen auf dem Wasser. An diesem Dienstagvormittag, den 15. August, reflektiert der Ammersee die Strahlen der Morgensonne und beschert uns eine traumhafte Kulisse für die 111-te Seequerung des SB Delphin. Zum verspielten Glitzern der Sonnen-Punkte kommt eine weitere Gruppe größerer gelber Punkte dazu, die auf der Oberfläche zu schwimmen scheinen und in regelmäßigen Abständen plötzlich fort sind, unter dem Wasser. Es sind die gelb bemützten Köpfe der Mitschwimmer um uns herum. Sie wirken schon etwas ernster als die weißen Pünktchen. Schwimmen im freien Wasser ist ja auch nicht zu unterschätzen: In der Mitte des Sees hätten wir im Ernstfall gut einen Kilometer ans Ufer zu schwimmen.

Schön, dass uns deswegen eine Menge gut gelaunter Helfer in den Begleitbooten flankiert und uns den unsichtbaren Weg zum unbekannten anderen Ufer weist. Meine Mitschwimmerin und ich sind das erste Mal dabei, und obwohl sie erst ein halbes Jahr regelmäßig im Verein schwimmt, strahlt sie die gleiche Ruhe und Sicherheit aus, wie die anderen gelben Punkte um mich. Ich denke an den Witz, den zuvor ein Teilnehmer vor uns in der Anmeldeschlange auf die Frage gemacht hat, wozu wir denn die Armbändchen mit den Transpondern bekämen: „Damit man die Leichen im See dann besser findet.“  ;-)

Soweit soll‘s natürlich nicht kommen. Kurz vor dem Start lausche ich deswegen den letzten Anweisungen von Armin, der die Querung nochmal genau zu schildern scheint. Mit dem Trubel um uns herum höre ich zwar nicht alles, was er sagt, verstehe aber, dass es darum geht, den See zu überqueren und ein bisschen aufzupassen. Und ehrlich: ich muss auch gar nicht viel mehr wissen, denn selten habe ich mich im Wasser so gut behütet gefühlt. Großer Dank also an die Organisatoren und die vielen, fleißigen Helfer! Egal, wie schnell oder langsam oder zickzack man schwimmt, zu jeder Sekunde sind wir bestens aufgehoben und betreut gewesen.

Am Ufer in Buch gibt’s dann eine süße Überraschung: selbstgebackener Kuchen mit Kamillentee. Hmmm! Sogar an die Teilnehmer mit beginnenden Entzugserscheinungen wurde gedacht: Wer will, kriegt sogar einen Birnenschnaps… Gut gesättigt machen wir uns - als eine der wenigen schwimmend - auf den Rückweg und bekommen prompt ein persönliches Begleitboot zur Seite. Ein Luxus! Zurück am Schondorfer Ufer wate ich mit den Füßen in dem Ammersee-Schlamm, den ich schon als Kleinkind so geliebt habe, und vergesse für ein paar Augenblicke die Welt um mich herum.

Schwimmen macht glücklich!

Andreas Bergler